Kohlenstoffspeicherung im Boden

Um die Erderwärmung zu stoppen und die Klimaziele zu erreichen, wird der CO2-Speicherung ein großes Potenzial zugeschrieben. Es gibt hierzu verschiedene Ansätze, wie beispielsweise das "Direct Air Capture" Verfahren. Hierbei wird der Umgebungsluft direkt CO2 entzogen. Doch solche Systeme sind sehr energieintensiv und leisten nur dann einen positiven Beitrag, wenn sie zu 100% aus erneuerbaren Energien gespeist werden.

Pflanzenkohle bindet Kohlenstoff für viele Jahre

Wenn organisches Restmaterial wie z.B. Baumschnitt einfach gelagert wird, kommen zwangsweise Verrotungsprozesse in Gang. Im Laufe der Zeit setzen diese Prozesse den gesamten Kohlenstoff, der im Restmaterial vorhanden ist, als CO2 in die Umgebungsluft frei.

Wenn organisches Material zu Pflanzenkohle pyrolysiert wird, dann wird der enthaltene Kohlenstoff dauerhaft gespeichert. Je nach Literaturangabe geht man von einer Speicherdauer von 100 Jahren und mehr aus. Er wird also nicht durch Verrotungsprozesse freigesetzt.

Daraus erklärt sich das CO2-Speicherpotenzial von Pflanzenkohle. Pro Tonne reiner, trockener Pflanzenkohle können bis zu 3,6 Tonnen CO2-Äquivalente im Boden gespeichert werden.

Vergütung für CO2-Speicherung

Unternehmen und Institutionen, die CO2 emittieren, möchten immer öfter Ihren Beitrag zur Entlastung liefern. Eine gern genutzte Möglichkeit ist, den Ausstoß durch Maßnahmen zu kompensieren, die CO2 im Gegenzug speichern.

Die Produktion und Einarbeitung von Pflanzenkohle in Ackerböden ist häufig das Mittel der Wahl. Hier wird nicht nur CO2 gespeichert, sondern durch die positiven Wachstumseffekte auch ein greifbarer und einfach zu verstehender Zusatznutzen bei der Ernährungssicherheit generiert. Im Gegensatz zu vielen anderen Maßnahmen lassen sich hier mehrere positive Effekte kombinieren und einfach kommunizieren.

Es gibt eine ganze Reihe von Unternehmen am Markt, die CO2-Emittenten und Pflanzenkohleproduzenten zusammen bringen und vermitteln. Das Unternehmen, das CO2 kompensieren möchte, schließt eine Partnerschaft mit dem Vermittler und zahlt einen Geldbetrag zur Kompensation des CO2-Ausstoßes. Dafür erhält er ein Zertifikat, mit dem er werben kann. Der Vermittler wiederum entlohnt den Produzenten der Pflanzenkohle.

Für den Produzenten von Pflanzenkohle hat dies den Vorteil, dass er sich nicht selbst um die Akquise von Zertifikatsabnehmern kümmern muss und im besten Fall sogar eine langfristige Abnahme sichern kann. Solche Plattformen sind beispielsweise Carbon Future oder First Climate.

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